LIEBE s GLÜCK
Vier große Spiegelflächen hängen auf einer Seite des Durchgangs von einem Bahnsteig zum anderen.
Darauf zu lesen sind Textpassagen aus dem Theaterstück „Reigen“ von Arthur Schnitzler. Diese Texte drehen sich vor allem um das Wort „Glück“, das immer wieder in den verschiedenen Dialogen vorkommt.
Manche der Textpassagen sind spiegelverkehrt aufgebracht um den Dialog der Paare anzudeuten. Auch die Wortpaare Trieb und Gefühl, Körper und Herz reden eine andere Sprache, folgen einer anderen Logik.
Die vorbeieilenden Passanten werden in den Spiegelflächen reflektiert, sind somit Bestandteil des Kunstwerkes und können sich so selbst befragen. Auch die Schrift spiegelt sich in dem Kunstwerk, wird also verdoppelt.
Ist die Liebe und das Glück nur eine Illusion? Eine Vorspiegelung?
Die Kürze des sexuellen Aktes „gibt der Vergänglichkeitserfahrung eine zugespitzte Bedeutung, die immer wieder artikuliert wird, und somit Anlass, die Frage nach dem Wesen der Liebe oder des Glücks neu zu stellen.“ (Zitat: Peter Sprengel, “Die ungeschriebenen Regeln der Liebe“ in Interpretationen Arthur Schnitzler, Reclam)